Immobilienpreise Wie stark sinken die Preise noch?

Dirk Eilinghoff
Finanztip-Experte für Baufinanzierung und Immobilien

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Preise für Immobilien sind seit Mitte 2022 gesunken, liegen aber Anfang 2024 immer noch auf sehr hohem Niveau.
  • Hauptgrund für die hohen Immobilienpreise ist der massive Preisanstieg zwischen 2010 und Mitte 2022. In diesem Zeitraum haben sich die Preise in etwa verdoppelt.
  • Wer 2024 plant, eine Immobilie zu kaufen, sollte vor allem auf die Preisentwicklung in seiner Region achten.

So gehst Du vor

  • Wie teuer ein Haus oder eine Wohnung für Dich insgesamt wird, hängt nicht nur von den Immobilienpreisen ab. Ein zweiter wichtiger Faktor sind die Bauzinsen.
  • Bei der Baufinanzierung solltest Du den folgenden Tipp berücksichtigen.
  • Sprich in jedem Fall auch mit einem der großen Finanzierungsvermittler. So bekommst Du das passende Konzept und einen umfassenden Zinsvergleich.
  • Wir empfehlen Dr. KleinInterhyp und Baufi24. Auch Hüttig & Rompf sowie Planethome sind empfehlenswert.

Ob Du Dir eine Immobilie leisten kannst, hängt unter anderem vom Preis des zukünftigen Eigenheims ab. Inzwischen gibt es immer mehr Meldungen darüber, dass die Immobilienpreise seit Mitte 2022 gesunden sind. Wie diese Meldungen einzuschätzen sind, und was Du für das Jahr 2024 erwarten kannst, erfährst Du in diesem Ratgeber.

Wie haben sich die Immobilienpreise aktuell entwickelt?

Viele Jahre lang kannten die Immobilienpreise nur eine Richtung: nach oben. Wie stark der Preisanstieg nach dem Jahr 2010 ausfiel, kannst du an Daten der Bundesbank ablesen. Je nach Städtegruppe ist der Index von 100 auf annähernd 270 gestiegen. Nach diesen Zahlen haben sich die Immobilienpreise also zwischen 2010 und 2020 mehr als verdoppelt. Konkret bedeutet das: Konntest Du Dir den Traum von der eigenen Immobilie im Jahr 2010 noch für 250.000 Euro verwirklichen, so waren es im Jahr 2022 bereits 600.000 Euro und mehr.

Wie stark sind die Preise gesunken?

Verschiedene Erhebungen weisen darauf hin, dass die Preise im Durchschnitt seit Mitte 2022 gesunken sind. Beispielhaft lässt sich dies am Häuserpreisindex des Statistischen Bundesamts ablesen. Anders als der Name vermuten lässt, misst der Index misst die durchschnittliche Preisentwicklung von Eigentumswohnungen und Ein-/Zweifamilienhäusern, die typischerweise im Bereich der Wohnimmobilien verkauft werden. Der Index bezieht also Neu- und Altbauten ein.

Betrachtet man diesen Index nur für die vergangenen zwei, drei Jahre, lässt sich der Preisrückgang gut ablesen. Der Index (der beim Häuspreisindex im Jahr 2015 bei 100 lag), ist zwischen Mitte 2022 und Ende September 2023 von über 165 auf unter 150 gefallen.

 

Allerdings musst man diesen Rückgang richtig einordnen: Die Preise sind zwar deutlich gefallen, allerdings sind sie vorher über lange Jahre gestiegen. Betrachtet man also einen längeren Zeitraum, so wirkt der jüngste Rückgang deutlich geringer. Beim Häuserpreisindex ab dem Jahr 2000 lässt sich die Preiswende des Jahres 2022 zwar auch ablesen; im September 2023 lagen die Preise aber immer noch nahe am Höchstpunkt, und die Kurve flacht sich bereits wieder ab.

Warum sinken die Immobilienpreise?

Die zurückgehenden Immobilienpreise hängen eng mit der Entwicklung der Bauzinsen zusammen. Baugeld hat sich in der ersten Jahreshälfte 2022 stark verteuert. Damit sind Baufinanzierungen insgesamt teurer geworden: Ein Zinsanstieg von etwa 1 auf 4 Prozent bedeutet, dass Du pro 100.000 Euro etwa 3.000 Euro (3 Prozent) mehr an Zinsen aufbringen musst, also 250 Euro pro Monat. Kostet Dein zukünftiges Eigenheim also 500.000 Euro, so werden pro Monat 1.250 Euro mehr an Zinsen fällig.

Die höheren Bauzinsen dürften also der wichtigste Grund für den Preisrückgang bei Immobilien sein: Weniger Menschen als vorher wollten oder konnten die alten (hohen) Preise für Wohnungen und Häuser zahlen. Die Wohnungs- und Hausverkäufer mussten also ihre Preisvorstellungen nach unten anpassen.
Ein weiterer Grund für den Preisrückgang ist sicherlich die wirtschaftliche Unsicherheit nach dem russischen Angriff auf die Ukraine und der drohenden Energiekrise des Winters 2022/23.

Wie imformierst Du Dich am besten über Immobilienpreise?

Die Preisentwicklungen, die wir Dir bisher gezeigt haben, bilden Durchschnittspreise ab. Gerade Immobilien ist diese Betrachtung aber nicht immer sinnvoll. Bekanntlich hängt der Wert (und damit der Preis) einer Immobilie wesentlich von der Lage ab. Ein Mehr­fa­mi­lien­haus aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts ist in manchen Regionen Deutschlands bereits heute unverkäuflich; in der Münchener oder Frankfurter Innenstadt dürfte es dagegen immer noch einige Millionen Euro wert sein.

Außerdem zeichnet sich ab, dass der Preisunterschied zwischen Alt- und Neubauten wächst. Das liegt im Wesentlichen daran, dass der energetische Zustand einer Immobilie wichtiger geworden ist. Muss das Haus oder die Wohnung absehbar energetisch saniert werden, muss ein potenzieller Käufer diese Kosten berücksichtigen, bevor der ein Angebot abgibt.

Bevor Du also selbst eine Immobilie kaufst oder baust, solltest Du Dich über das lokale und regionale Preisniveau und die Preisentwicklung informieren. Dazu lohnt sich ein Blick auf die einschlägigen Immobilienportale. Prüfe dort bereits Monate vor einem möglichen Kauf, wo die Angebotspreise liegen. Mit der Zeit erkennst Du so die Ladenhüter und bekommst ein Gefühl für die Entwicklung der Preise.

Werden die Immobilienpreise im Jahr 2024 weiter sinken?

Vieles spricht dafür, dass die Immobilienpreise im Jahr 2024 nicht weiter sinken werden, sondern sich stabilisiert haben, und tendenziell wieder steigen.

Die folgenden Gründe sprechen gegen weiter sinkende Immobilienpreise:

Anhaltende Wohnungsnot: Durch den Zinsanstieg kommt auch der Bau neuer Wohnungen langsamer voran als geplant. So ging etwas das Münchener Ifo-Institut Mitte 2023 davon aus, dass 2024 lediglich 210.000 neue Wohnungen fertiggestellt werden, im Jahr 2025 sogar nur 175.000. Das offizielle Ziel des Bundesbauministerium liegt dagegen bei 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr. Gemessen an diesem Ziel kommen als Jahr für Jahr 200.000 Wohnungen weniger auf den Markt als notwendig. Ein zu geringes Angebot spricht aber eher dafür, dass die Preise wieder steigen.

Steigende Nachfrage: Es ist davon auszugehen, dass viele Paare und Familien den Wunsch nach der eigenen Immobilie in den Jahren 2022 und 2023 erst einmal zurückgestellt haben, etwa aufgrund der Unsicherheit und der gestiegenen Bauzinsen. Damit ist dieser Wunsch aber nicht aus der Welt. Dazu kommt – wie jedes Jahr – eine Gruppe von Menschen, die demographisch in dieses Thema „hineinwachsen“, etwa, weil Kinder geplant oder bereits auf der Welt sind, und die Familie mehr Platz benötigt.

Seitwärts laufende Bauzinsen: Die Bauzinsen haben sich nach der großen Zinswende des Jahres 2022 stabilisiert. Zwar könnte es hier im Jahr 2024 in beide Richtungen weiter gehen, wahrscheinlich aber innerhalb einer gewissen Bandbreite von etwa einem Prozent höher oder niedriger. Die Finanzierungskosten ändern sich also nicht wieder fundamental.

Warum könnten die Preise trotzdem sinken?

Allerdings sind hier auch Entwicklungen möglich, die preissenkend wirken: So führt in vielen Regionen Deutschlands die demographische Entwicklung dazu, dass Wohnungen frei werden: Alte Menschen versterben, jüngere ziehen in die größeren Städte. In vielen Regionen Deutschlands werden die Preise also weiter sinken.

Auch weltpolitische Ereignisse können die Immobilienpreise beeinflussen. Sollte der Krieg in der Ukraine etwa im Jahr 2024 ein Ende finden, könnte es zum Wegzug ukrainischer Flüchtlinge kommen. Das würde nachfrage- und preissenkend wirken.

Wie findest Du eine günstige Baufinanzierung?

Neben dem Immobilienpreis bestimmt die Immobilienfinanzierung am Ende, wie viel Geld Du für Dein Eigenheim aufbringen musst.

Unabhängig davon, ob Du zuerst zu einer Bank, Bausparkasse oder bereits bei einem Kreditvermittler gehst: In jedem Fall solltest Du Dir einen aktuellen Überblick über die Angebote vieler Banken erhältst.

Das bedeutet: Warst Du für das Erstgespräch bei einer Bank oder Bausparkasse, solltest Du anschließend zu einem der großen Kreditvermittler gehen. Die bundesweit tätigen Baufinanzierungsvermittler haben den Vorteil, dass sie die Angebote mehrerer Hundert Banken, Ver­si­che­rungen und Bausparkassen vergleichen können. Wir empfehlen:

Dr. Klein
  • Allfinanzvermittler, spezialisiert auf Baufinanzierung
  • kostenlose und unverbindliche Beratung
  • arbeitet überwiegend mit selbstständigen Beratern
  • mehr als 400 Finanzierungspartner, darunter Sparkassen und Volksbanken
  • telefonische und Vor-Ort-Beratung an mehr als 250 Standorten
Interhyp_logo
Interhyp
  • spezialisiert auf Baufinanzierung
  • kostenlose und unverbindliche Beratung
  • arbeitet ausschließlich mit angestellten Beratern
  • mehr als 500 Finanzierungspartner, darunter Sparkassen und Volksbanken
  • telefonische, Video- und Vor-Ort-Beratung an mehr als 100 Standorten
Baufi24 Logo
Baufi24
  • spezialisiert auf Baufinanzierung
  • kostenlose und unverbindliche Beratung
  • arbeitet mit angestellten und selbstständigen Beratern
  • mehr als 500 Finanzierungspartner, darunter Sparkassen und Volksbanken
  • telefonische und Vor-Ort-Beratung an 80 Standorten
Hüttig & Rompf Logo
Hüttig & Rompf
  • spezialisiert auf Baufinanzierung
  • kostenlose und unverbindliche Beratung
  • arbeitet mit angestellten und selbstständigen Beratern
  • mehr als 500 Finanzierungspartner, darunter Sparkassen und Volksbanken
  • telefonische und Vor-Ort-Beratung an 35 Standorten
Nutzer-Erfahrungen
Planethome Logo
Planethome
  • spezialisierte auf Baufinanzierung und Immobilienvermittlung
  • kostenlose und unverbindliche Beratung
  • mehr als 500 Finanzierungspartner, darunter Sparkassen und Volksbanken
  • telefonische und Vor-Ort-Beratung an 43 Standorten
Nutzer-Erfahrungen

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip gehört zu 100 Prozent der gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Emp­feh­lungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links aber anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion emp­foh­len wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Emp­feh­lungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.

Mit Deinem Beitrag unterstützt Du uns bei der unabhängigen Recherche für unsere Ratgeber.

Fördere die finanzielle Bildung in Deutschland. Mit Deinem Beitrag hilfst Du uns, noch mehr Menschen zu erreichen.